München (dts) – Da die Auslieferung neuer XXL-Bahnen für die Münchner S-Bahn auf sich warten lässt, muss das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn auf aufwendige und teure Zwischenlösungen ausweichen. Wie der „Spiegel“ berichtet, sollen künftig 16 S-Bahnzüge ähnlichen Typs statt in Hannover in München fahren und so Abhilfe gegen notorisch überfüllte Züge schaffen.
Für den Einsatz in Bayern sollen die S-Bahnen aus dem Norden umfassend umgebaut werden: mit neuen Mehrzweckabteilen, neuen Batterien und Ölpumpen. Doch der zeitlich begrenzte Einsatz bringt auch ein Problem mit sich: Die 16 Hannoveraner S-Bahnen haben Toiletten. Weil die S-Bahnen in München keine Toiletten haben und auch keine vorgeschrieben sind, müssen sie nach Vorgaben der Bahn ausgebaut werden. Das bestätigte ein Sprecher der S-Bahn München dem „Spiegel“.
Auch die Stammstrecke unter dem Marienplatz dürfen die Bahnen aus Hannover wegen komplizierter EU-Zulassungsverfahren nicht befahren, so der Sprecher weiter. Nur vom Starnberger Flügelbahnhof verkehren sie ins Umland von München. Die Kosten dieser Zwischenlösung belaufen sich demzufolge auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Nur ein kleiner Teil davon entfällt demnach auf den Kauf der gebrauchten Fahrzeuge.
Foto: U- und S-Bahnhof Marienplatz in München (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Foto: U- und S-Bahnhof Marienplatz in München (Archiv), via dts Nachrichtenagentur