Wiesbaden (dts) – Die Zahl der Studierenden in Deutschland ist im zweiten Jahr nacheinander zurückgegangen. Im laufenden Wintersemester 2023/2024 sind nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) insgesamt 2.871.500 Studenten an den deutschen Hochschulen eingeschrieben.
Das sind 1,7 Prozent weniger als im Wintersemester 2022/2023 (2.920.300) und 2,5 Prozent weniger als im Wintersemester 2021/2022 (2.946.100). Zuvor war die Studierendenzahl seit dem Wintersemester 2007/2008 (1.941.800) stetig gestiegen. Dabei fällt der jüngste Rückgang in den einzelnen Hochschularten unterschiedlich stark aus: An den Universitäten und gleichrangigen Hochschulen sind im aktuellen Wintersemester 2023/2024 mit 1.686.700 Studierenden 2,4 Prozent Personen weniger eingeschrieben als ein Jahr zuvor. An den Fachhochschulen (1.089.500 Studenten im Wintersemester 2023/2024) beträgt der Rückgang gegenüber dem Vorjahr 0,5 Prozent, an den Verwaltungsfachhochschulen, an denen im laufenden Wintersemester 57.800 Personen eingeschrieben sind, liegt er bei 3,0 Prozent.
Für die Kunsthochschulen ergibt sich dagegen ein Anstieg der Studierendenzahl von 1,9 Prozent auf 37.400. Entgegen dem jüngsten Rückgang bei der Gesamtzahl der Studierenden hat sich die Erstsemesterzahl an den Hochschulen in Deutschland nach ersten vorläufigen Ergebnissen gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent erhöht, so die Statistiker weiter. Im Studienjahr 2023 (Sommersemester 2023 und Wintersemester 2023/24) nahmen 479.300 Personen erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule auf – das waren 5.600 mehr als im Studienjahr 2022 (473.700) und 6.900 mehr als im Studienjahr 2021 (472.400). Vor 2021 hatte sich die Erstsemesterzahl über vier Jahre rückläufig entwickelt, vor allem weil die Zahl der jungen Menschen in den relevanten Altersgruppen abnahm. Die Corona-Pandemie hatte diese Entwicklung noch verstärkt, da dadurch vorübergehend die Zahl der Ausländer, die zum Studium nach Deutschland kamen, stark zurückging.
Der Anstieg der Erstsemesterzahl im Studienjahr 2022 war maßgeblich auf eine wieder gewachsene Zahl ausländischer Studierender zurückzuführen, die zum Studienbeginn nach Deutschland kamen. Inwieweit auch der jüngste Anstieg im laufenden Studienjahr 2023 auf einen Zuzug von Erstsemestern aus dem Ausland zurückzuführen ist, lässt sich laut Bundesamt auf Basis der vorläufigen Zahlen nicht verifizieren. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen für das Studienjahr 2023 weder Angaben zur Staatsangehörigkeit noch zur Art der Hochschulzugangsberechtigung der Studienanfänger vor. Bisher liegen für vier ausgewählte technisch orientierte Studienbereiche Informationen über die Zahl der Erstsemester im Studienjahr 2023 vor: Mit 42.800 schrieben sich 1,8 Prozent mehr Personen im Studienbereich Informatik ein als im Vorjahr; im Studienbereich Elektrotechnik und Informationstechnik war die Zahl der Erstsemester mit 13.400 im Studienjahr 2023 gegenüber 2022 unverändert; im Studienbereich Bauingenieurwesen ging die Zahl der Erstsemester im Vergleich zum Studienjahr 2022 um 2,2 Prozent auf 10.600 Personen zurück, in Maschinenbau/Verfahrenstechnik betrug der Rückgang 2,3 Prozent.
Mit den 22.700 Studienanfängern im Studienjahr 2023 hat sich die Zahl der Erstsemester in diesem Studienbereich im Lauf der vergangenen zehn Jahre fast halbiert. 2013 hatten noch 41.700 Personen bei ihrer Ersteinschreibung ein Studienfach im Bereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik belegt.
Foto: Junge Leute vor einer Universität (Archiv), über dts Nachrichtenagentur