Wenn manche Automobilbauer über Absatzflauten ihrer Fahrzeuge klagen, sind hingegen detailgetreue Modelle nach wie vor ausgesprochen beliebt, besonders vor Weihnachten. Es werden Millionen dieser Modelle in viele Länder verkauft. Dabei findet man diese Autos dann nicht im Straßenverkehr wieder, sondern sie befinden sich in Vitrinen von leidenschaftlichen Sammlern und natürlich in den Spielzimmern der Kinder.
Da die Nachfrage so ungebrochen ist, bringt die Spielwarenindustrie diese Miniaturen oft zeitgleich mit dem Original auf den Markt. Die Entstehungsgeschichte der detailgetreuen Modelle ist der der großen Vorbilder sehr ähnlich und bevor ein Spielwarenhersteller ein maßstabsgetreues Abbild fertigen darf, muss zuerst eine Lizenzverhandlung geführt werden. Auch wenn die Spielzugversion ja immer auch ein Werbeträger ist, lassen sich in der Regel die Automobilhersteller die Kopie gut bezahlen. Es ist die Rede davon, dass mittlerweile bei Rennsport-Modellen die Lizenzgebühr bei ca. 15 % des Händlereinkaufspreises liegen soll. Aber ebenso für normale Pkws aus Großserien sollen die Gebühren teilweise hoch sein.
Kontrollen durch die Automobilhersteller
Wenn alles Geschäftliche geklärt ist, werden die Modellbauer die nötigen Informationen (Skizzen, Planungsunterlagen, Konstruktionsdaten) erhalten. Die Spielzeugfirmen sollen häufig schon einige Zeit vor Produktionsbeginn die Prototypen der echten Serienfahrzeuge genau begutachten können. Dann können auch Fotos gemacht und eigene Vorserienmodelle entwickelt werden. Bevor aber die Miniaturen gebaut werden, schauen sich die Automobilhersteller die Modelle genau an, um die Detailtreue sowie die Qualität zu bestätigen.
Bekannter Hersteller von detailgetreuen Modellautos
Wohl einer der bekanntesten Hersteller von detailgetreuen Modellen ist die Firma Siku. Es soll sogar der größte deutsche Hersteller von Modellautos sein. Schon seit dem Jahr 1951 produziert dieses Familienunternehmen die bei vielen Menschen beliebten Miniatur-Fahrzeuge. In Lüdenscheid werden die einzelnen Bestandteile für die jeweiligen Modelle hergestellt. Die Endmontage soll dann in einem Siku-Werk in Polen erfolgen. Einen weiteren Produktionsstandort findet man auch in China.
Die zahlreichen Details manchen ein Modellauto besonders
Es gibt Modellautohersteller, bei denen das Gesamtsortiment beinahe 500 Artikel umfasst. Das kann sich dann um Polizeiautos, Feuerwehrfahrzeuge, Traktoren oder Bagger handeln. Es gibt dazu auch noch zahlreiche Pkw-, und Rennwagen-Modelle von bekannten Automobilherstellern. Es ist die Rede davon, dass jedes Jahr viele neue Modelle hinzukommen. Dann kann es sich auch um ausländische Modelle handeln, wie beispielsweise englische, italienische oder niederländische Polizeifahrzeuge. Möglich ist auch eine Skipistenwalze aus Österreich oder Krankenwagen aus Neuseeland.
Was besonders beliebt ist, hängt natürlich individuell von den Menschen ab, die solche Modelle gerne haben möchten. Kinder zum Beispiel mögen besonders Modelle, die einen hohen Spielwert haben. Das kann dann beispielsweise ein kleiner Bagger oder ein Autotransporter sein. Gerade die Bagger waren schon immer für Kinder etwas tolles. Und natürlich gibt es dann noch die leidenschaftlichen (erwachsenen) Sammler, die sich an den Details erfreuen und die Modelle einfach gerne betrachten und sich mit anderen Fans darüber austauschen.
Denn wenn der Freigabe durch die Automobilhersteller erfolgt ist, beginnt beim Spielwarenhersteller der schwerste Teil der Arbeit, nämlich die Entwicklung der Form. Dabei muss darauf geachtet werden, dass manche Details wie Markenzeichen, Scheibenwischer oder Türgriffe noch zu erkennen sind und das nicht bei einigen Autos die Proportionen verloren gehen. Bei vielen Modellen besticht die Liebe zum Detail. Wenn zum Beispiel im VW Beetle auch die klassische Blumenvase und zwei Getränkehalter im Mini-Innenraum zu sehen sind oder wenn man bei einigen Lkw-Modellen unter dem zurückgeklappten Führerhaus den glänzenden Motorblock sehen kann.