Osnabrück. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lehnt eine Impfpflicht für Lehrer, Erzieher, medizinisches Personal und Pfleger ab. Er wies damit gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ eine Forderung von Kinder- und Jugendärztepräsident Thomas Fischbach zurück.
Lauterbach betonte: „Eine Impfpflicht, wie Thomas Fischbach sie für bestimmte Gruppen fordert, lehne ich ab. Denn die Impfquote unter Lehrern und Erziehern ist sehr hoch. Sie liegt nach meiner Beobachtung und Einschätzung bei weit über 90 Prozent.“
Das Problem in den Schulen und Kitas seien nicht die nicht geimpften Erzieher und Lehrer. Das Problem sei vielmehr, dass die Kinder und Schüler sich gegenseitig anstecken. „Und da wir in den Gesundheitsberufen ebenfalls eine hohe Impfquote haben“, so Lauterbach weiter, „sehe ich auch keinen Grund dafür, eine Impfpflicht für Ärzte und Pfleger einzuführen.“
Fischbach hatte der NOZ gesagt: „Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken.“ Er fügte hinzu: „Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet.“
PM/NOZ