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Ende der Priorisierung: Ärzte rufen Bevölkerung zu Geduld und Rücksicht auf

Themenbild: Pixabay

Osnabrück. Die deutschen Ärzte haben die Bevölkerung angesichts der Aufhebung der Impfpriorisierung in den Praxen ab kommendem Montag zu Geduld und Rücksicht aufgerufen. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), er rechne mit einem „Ansturm auf die Praxen“. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes als Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, erklärte in der Zeitung: „Nach wie vor gibt es in den Praxen zu wenig Impfstoff. Daher müssen wir unsere Patienten um Geduld bitten.“ Immerhin gehe es jetzt nur noch um Wochen, nicht um Monate, bis alle Impfwilligen ein Angebot bekämen.

Gassen appellierte an die Bevölkerung: „Bitte haben Sie Geduld und bedrängen Sie nicht die Ärzte und Ärztinnen und deren Teams, die medizinischen Fachangestellten. Alle werden geimpft werden – und das so schnell wie möglich. Aber nicht alle auf einmal!“

Der KBV-Chef merkte an, dass bei vielen Menschen der falsche Eindruck entstanden sei, sie könnten sich sofort impfen lassen. Dies sei mitnichten möglich. Gassen stieß ebenfalls auf, dass die Politik den Anschein erweckt habe, „dass auch Kindern und Jugendlichen bereits ab kommendem Montag die Möglichkeit eines Impfangebots unterbreitet werden könne, obwohl es seitens der Ständigen Impfkommission keine generelle Impfempfehlung dazu gibt“.

Obwohl die Mengen kontinuierlich zunähmen, seien Impfstoffe immer noch zu knapp. „Gerade zu diesem Zeitpunkt ist es daher kontraproduktiv, wenn das Bundesgesundheitsministerium mehr als eine Million Dosen Biontech zurückhält, angeblich für Zweitimpfungen“, kritisierte Gassen. Die Praxen sollten verfügbare Dosen vollumfänglich bekommen. „Schließlich wissen die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen am besten, wann sie wem Zweitimpfungen geben müssen“, sagte der Mediziner und warnte davor, dass die Impfkampagne wieder ins Stocken geraten könne.

Virchow-Vorsitzender Heinrich rief dazu auf, in Teilen an einem abgestuften Vorgehen festzuhalten. Es sei zwar richtig gewesen, die Priorisierung aufzuheben, weil es immer schwieriger geworden sei für die Haus- und Facharztpraxen, berechtigte Bürger zu identifizieren. „Dennoch ist es aber sinnvoll, wenn in einigen Regionen noch nicht genügend Menschen aus der Priorisierungsgruppe 3 geimpft wurden, diese Priorisierung zumindest für die Impfzentren aufrechtzuerhalten“, regte Heinrich an.

PM/NOZ

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