Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Arbeitsagentur kritisiert Sparvorgaben der Bundesregierung

Berlin (dts) – Die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles (SPD), sieht den angekündigten Sparhaushalt der Bundesregierung kritisch. „Für das kommende Jahr benötigen die Jobcenter eine auskömmliche Finanzausstattung, um die Möglichkeiten des Bürgergeldes in vollem Umfang nutzen zu können“, sagte sie dem „Tagesspiegel“.

Insbesondere bei den Hilfen zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt soll gespart werden. „Mit den geplanten Ausgabemitteln für die Jobcenter von 9,85 Milliarden Euro für 2024 liegen wir um 700 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr“, sagte Nahles. Zudem gebe es Mehrkosten wegen Tariferhöhungen in Höhe von 300 Millionen Euro. Sie hoffe nun auf den Bundestag: „Mit Blick auf den Haushalt für das kommende Jahr setzen wir jetzt auf das parlamentarische Verfahren im Herbst. Denn über den Haushalt entscheidet nicht die Bundesregierung, sondern das Parlament“, sagte sie.

Kritik an den Sparvorgaben der Bundesregierung kam unterdessen auch von der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Hintergrund ist, dass die Regierung bei der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer und Jugendliche sparen will. Die Awo rechnet damit, dass ein Drittel der Beratungsstellen geschlossen werden müssten, würden die Pläne der Regierung umgesetzt.

„Angesichts von hoher Zuwanderung und Fachkräftemangel gefährden die geplanten Einschnitte nicht nur soziale Teilhabe und den Zusammenhalt vor Ort, sondern auch ganz konkret den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagte Awo-Präsident Michael Groß dem „Tagesspiegel“. „Kerngeschäft der Migrationsfachdienste“ seien die Wohnungssuche, Jobsuche und Spracherwerb. „Deswegen brauchen wir hier dringend eine Stärkung und keine Schwächung“, sagte er. Er erwarte zudem, dass sich die Überlastung der Beratungskräfte bereits durch die Kürzungsandrohungen verstärken werden.

„Welche Fachkraft bliebe noch in einem Sektor, der kaputtgespart wird, ohne Perspektive über das Jahresende hinaus?“, fragte er.

Foto: Arbeitsamt in Aschersleben (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall rechnet in den nächsten Jahren mit einem massiven Stellenabbau. „Ich erwarte, dass wir in der Metall- und Elektroindustrie...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft fordert Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf von der nächsten Bundesregierung eine große Strukturreform. „Wir befinden uns in einer...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat angesichts der Krise in der Autoindustrie die Zulassung eines höheren CO2-Ausstoßes bei Neuwagen gefordert. „Wir müssen schnellstmöglich...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Deutschlands Maschinenbauer warnen vor einer Abwanderung der Industrie. „Noch sind wir nicht deindustrialisiert. Wenn wir nicht sofort gegensteuern, wird das aber...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Seit 2022 wird das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen, die Zahl deutscher Pflegekräfte ist hingegen rückläufig. Das...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Angesichts der schwachen Konjunkturentwicklung erhöht die FDP den Druck auf Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), mehrere Gesetze aus der Wachstumsinitiative bis Anfang...

Deutschland & Welt

Kopenhagen (dts) – Zwei Drittel der Flüsse und Seen in der EU waren 2021 in einem schlechten Zustand. Das geht aus einem Bericht der...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Nach Veröffentlichung der ersten SPD-Forderungen für den Bundestagswahlkampf beklagt der Arbeitnehmerflügel der CDU Lücken im eigenen Programm. „Die Union muss begreifen,...