Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Bundesregierung überdenkt bisherige Rüstungsexport-Politik

Berlin (dts) – In der Ampel-Regierung gibt es auch ein Dreivierteljahr nach der Veröffentlichung von Eckpunkten keine Einigung auf das im Koalitionsvertrag vorgesehene Rüstungsexportkontrollgesetz. Neben dem Umgang mit Drittländern wie Indien geht es dabei auch um neue Regeln zum Export gemeinsam produzierter EU-Rüstungsgüter.

„Wie genau wir die europäische Zusammenarbeit stärken wollen, ist noch Gegenstand koalitionsinterner Gespräche“, sagte der zuständige Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Sven Giegold, dem „Tagesspiegel“. Er sei aber optimistisch, dass man sich bald verständigen könne – das Gesetz habe eine „hohe Priorität“. Für den konkreten Fall habe sein Ministerium vorgeschlagen, „dass unter den beteiligten Herstellernationen künftig mit Mehrheit über einen Export entschieden wird – je nach Anteil am fraglichen Rüstungsgut“. In den fortschreitenden Verhandlungen verfolgt die Bundesregierung unterschiedliche Ziele: So sollen die Regeln „restriktiver“ werden.

„Wir buchstabieren erstmals in einem Gesetz genau aus, welche Kriterien für Rüstungsexporte gelten – Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaat in den Empfängerländern spielen dabei eine zentrale Rolle“, sagte Giegold der Zeitung. Grundsätzlich wolle man zwar nicht in Länder mit bewaffneten Konflikten liefern, andererseits „öffnen wir uns den neuen Realitäten“: Die Bundesregierung stelle „sehr viel deutlicher als bisher klar, dass wir sehr bewusst Rüstungsexporte in Drittländer genehmigen, mit denen wir Grundwerte und Sicherheitsinteressen teilen.“ Nur weil das Wirtschaftsministerium mit Robert Habeck und ihm unter grüner Führung stehe, „machen wir aus dem Rüstungsexportkontrollgesetz kein friedenspolitisches Manifest, sondern setzen den Koalitionsvertrag und Lehren aus der Zeitenwende um“. Generell werde es jedoch „immer bei Einzelfallentscheidungen bleiben, in der die jeweiligen Kriterien gegeneinander abgewogen werden müssen“.

Foto: Panzer auf Lkw (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, warnt Meta-Chef Mark Zuckerberg davor, die geplanten Lockerungen bei der Moderation auf Plattformen...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Bundesregierung setzt nach der Ankündigung von Meta, Inhalte bei Instagram und Facebook in den USA künftig nicht mehr durch Faktenchecker...

Deutschland & Welt

Menlo Park (dts) – Der Internetkonzern Meta will bei Instagram und Facebook Inhalte künftig nicht mehr durch Faktenchecker auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen lassen. Stattdessen...

Deutschland & Welt

New York (dts) – Die US-Börsen haben am Mittwoch zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 42.635 Punkten berechnet, ein Plus...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Bundesregierung kann nach eigenen Angaben ausschließen, dass die Postfächer, E-Mails und Kalendereinträge des früheren Bundesfinanzministers und heutigen Bundeskanzlers Olaf Scholz...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) hat Donald Trumps Forderung eines Fünf-Prozent-Ziels für die Nato-Länder als unrealistisch kritisiert und sich stattdessen für ein...

Deutschland & Welt

Palm Beach (dts) – Der designierte US-Präsident Donald Trump hat eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Mitgliedsstaaten auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts gefordert. „Es sollten...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Führende Ökonomen haben mit Skepsis auf den Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte regiert, bei Krankmeldungen wieder einen Karenztag einzuführen, an dem...