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Dax lässt nach – Suche nach Profiteuren von Sondervermögen

Frankfurt/Main (dts) – Am Mittwoch hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.288 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem verhaltenen Start baute der Dax seine Verluste am Nachmittag zunächst aus, bevor er sich dem Vormittagsniveau wieder annäherte.

„Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger mit dem Jagdfieber nach der nächsten Rheinmetall angesteckt“, kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Etwas überspitzt könnte man sagen: Wenn ein Unternehmen auch nur Trinkbecher für die Bundeswehr herstellt, könnte sich die Aktie in den kommenden Wochen verdoppeln.“

Schon jetzt sei jedoch absehbar, dass es zu vielen Enttäuschungen kommen werde. „Investoren sind deshalb auf der Suche nach dem Kleingedruckten des Schuldenpakets, dessen genaue Zielrichtung noch niemand richtig kennt. Hier laufen Spekulationen auf Aktien, die profitieren könnten – mit entsprechender Gefahr, wenn die teilweise hoch gesteckten Hoffnungen am Ende nicht aufgehen“, so Stanzl.

Am Abend will die US-Notenbank über die künftige Höhe des Leitzinses entscheiden. „Sie wird versuchen, Zeit zu gewinnen, um die Auswirkungen der Trumpschen Zollpolitik auf Inflation und Wachstum genauer untersuchen zu können“, erwartet Stanzl. „Noch mehr als in den vergangenen Monaten dürfte Jerome Powell die Geldpolitik deshalb auf die Wartebank schieben, anstatt sich auf einen klaren geldpolitischen Pfad festzulegen. Zu unsicher ist, was politisch geschieht, und entsprechend wechselanfällig sind die Erwartungen der Anleger hinsichtlich der nächsten Termine, an denen es Zinssenkungen geben könnte.“

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Heidelberg Materials, Zalando und Siemens Energy an der Spitze der Kursliste in Frankfurt. Das Schlusslicht bildeten die Rheinmetall-Aktien.

Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im April kostete 43 Euro und damit rund sieben Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund neun bis elf Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis stieg ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 70,85 US-Dollar, das waren 29 Cent oder 0,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,0883 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9189 Euro zu haben.

Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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