Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Wirtschaftsexperte: Der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg droht die Zahlungsunfähigkeit

Berlin. Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg GmbH (FBB) wird bis 2023 nicht in der Lage sein, ihre jährlichen Zins- und Tilgungszahlungen sowie die Corona-bedingt beantragten Gesellschafterdarlehen in Höhe gut 750 Millionen Euro aus dem Cashflow der Gesellschaft, den erwirtschafteten Überschüssen, zu bedienen. Dies ergibt sich aus einer Analyse des Wirtschafts- und Bilanzexperten Hansrudi Lenz für die Redaktion rbb24 Recherche. Lenz hat Unterlagen der FBB zur aktuellen Finanzlage ausgewertet, die dem rbb vorliegen. Die Gesellschaft sei nach aktuellem Stand deshalb auf weitere Kredite angewiesen. Nach dem aktuellen Insolvenzrecht, so Lenz, bedeutet dies, der FBB drohe die Zahlungsunfähigkeit. Das Unternehmen müsse nun beurteilen, ob es „Überschuldet“ sei.

Aus der Analyse ergibt sich außerdem, dass das Eigenkapital der FBB in Höhe von aktuell 1,1 Milliarden Euro spätestens 2023 aufgezehrt sein wird. Neben der Verschuldung und den erwartbaren Verlusten in den kommenden Jahren müsse das Unternehmen außerdem das Anlagevermögens neu bewerten. Dies könne, je nach Höhe der außerplanmäßigen Abschreibungen, dazu führen, dass das Eigenkapital schon früher aufgebraucht wird.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums beläuft sich der Kapitaldienst der FBB im Jahr 2020 auf 159 Millionen Euro. Im Jahr 2021 soll der Betrag leicht über dem Wert von 2020 liegen. Im laufenden Jahr habe die FBB, so die Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des Haushaltsexperten und Bundestagsabgeordneten Sven-Christian Kindler (Bündnis 90/Die Grünen) nicht über einen „Aufschub von Zins- und Tilgungszahlungen verhandelt“. Dies sei nach Angaben der FBB auch nicht beabsichtigt, da eine Veränderung der Zinszahlungen oder der Tilgungsleistungen „Auswirkungen auf die Bürgschaftsentscheidungen sowie die Entscheidungen der EU-Kommission“ haben würde.

Die Verbindlichkeiten der FBB gegenüber Banken, Kreditinstituten und den Gesellschaftern liegen derzeit bei 4,1 Milliarden Euro. Neben den Zins- und Tilgungszahlungen muss das Unternehmen bis 2023 auch die als Corona-Hilfen beantragten Darlehen zurückzahlen. 2020 hat das Unternehmen Darlehen in Höhe von gut 750 Millionen Euro zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie beantragt, die 2023 fällig werden sollen.

PM/rbb

Auch interessant

Deutschland & Welt

Den Haag (dts) – Die Zahl der Cyberbedrohungen in der EU ist auch im Jahr 2023 hoch geblieben. Das geht aus einer Analyse zum...

Blaulicht

Dortmund. Nach einem Raub sowie einer sexuellen Belästigung am Dienstagabend (16. Juli) in der Dortmunder Innenstadt sucht die Polizei jetzt Zeugen. Ersten eigenen Angaben...

Blaulicht

Dortmund. „Da sitzt einer im Führerhaus eines Baukrans“: Diesen Einsatzanlass erhielt die Leitstelle der Polizei Dortmund in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag...

Blaulicht

Dortmund. Ermittlungserfolg für die Polizei Dortmund: Nach mutmaßlich wiederholtem Diebstahl am vergangenen Freitag (19. Juli) in einer Supermarkt-Filiale an der Bornstraße in Dortmund sitzt...

Deutschland & Welt

Frankfurt/Main (dts) – Zum Wochenstart hat der Dax deutlich zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.407 Punkten berechnet, ein sattes Plus in Höhe...

Deutschland & Welt

Köln (dts) – Die CDU plant vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr, ihren Bundesparteitag in Köln abzuhalten. Wie die „Rheinische Post“ (Dienstagausgaben) berichtet, soll...

Deutschland & Welt

Kiel (dts) – Ökonom Moritz Schularick hat vor erheblichen negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump in den...

Deutschland & Welt

Zagreb (dts) – In Kroatien hat ein Mann am Montag in einem Altersheim offenbar mindestens fünf Menschen erschossen. Der Täter sei festgenommen worden, berichten...