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Infratest: Jeder Vierte fühlt sich in der Gesellschaft benachteiligt

Berlin (dts) – Rund jeder Vierte fühlt sich in der Gesellschaft in Deutschland nicht angemessen behandelt. Das hat eine Umfrage von Infratest unter 1.323 Wahlberechtigten für den „Deutschlandtrend“ der ARD von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Gegenüber April 2018, als diese Frage zuletzt von dem Institut gestellt wurde, ist der Anteil von 16 auf aktuell 24 Prozent gestiegen.

Eine knappe Mehrheit der Befragten (56 Prozent) fühlt sich angemessen behandelt. Das sind 10 Punkte weniger als im April 2018. Jeder Siebte (14 Prozent) fühlt sich in der Gesellschaft in Deutschland eher bevorzugt (-1).

Fast einstimmig positiv wird das Miteinander im Freundes- und Bekanntenkreis (94 Prozent) sowie in der eigenen Familie (92 Prozent) von den Befragten bewertet. Eine deutliche Mehrheit der Erwerbstätigen (86 Prozent) beschreibt auch das Miteinander am Arbeitsplatz als sehr gut oder eher gut; jeder Zehnte (10 Prozent) hält es für eher schlecht oder sehr schlecht. Das Miteinander in der eigenen Stadt oder Gemeinde empfinden drei von vier Deutschen (74 Prozent) als positiv; jeder Fünfte (20 Prozent) nimmt es als eher negativ wahr.

Geteilter Meinung sind die Deutschen, was das öffentliche Miteinander der Menschen angeht, zum Beispiel beim Einkaufen oder im Straßenverkehr: Knapp jeder Zweite (48 Prozent) empfindet es als sehr gut oder eher gut; fast ebenso viele (47 Prozent) aber als eher schlecht oder sehr schlecht. Für ein schlechtes öffentliches Miteinander sehen diese Menschen verschiedene Gründe. Für fünf von sechs (84 Prozent) sind wirtschaftliche Sorgen ein Grund dafür. Für jeweils vier von fünf sind auch Belastung durch Stress und Zeitdruck (80 Prozent) sowie eine negative Grundstimmung durch Kriege und Krisen in der Welt (78 Prozent) ursächlich für ein schlechtes öffentliches Miteinander.

Als Herausforderung für das Zusammenleben nehmen die Teilnehmer der Umfrage insbesondere Unterschiede zwischen Arm und Reich wahr: Mehr als drei Viertel (77 Prozent) halten diese für ein sehr großes bzw. großes Problem für das Zusammenleben in Deutschland. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) sagen das von kulturellen Unterschieden zwischen Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Jeweils nur eine Minderheit sieht in Unterschieden zwischen Stadt und Land (37 Prozent) sowie West- und Ostdeutschen (32 Prozent) ein großes Problem für das Zusammenleben in Deutschland; jeweils eine Mehrheit sieht darin ein kleines oder gar kein Problem.

Foto: Menschen in einer Fußgängerzone (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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