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94-Jährige übergibt Schmuck an Kriminelle – Polizei warnt erneut vor betrügerischen Anrufen

Themenbild: Unsplash

Dortmund. Diese Fälle machen immer wieder wütend: Eine 94-jährige Dortmunderin hat am Donnerstagabend (23. März) Schmuck an eine Betrügerin übergeben. Der Hintergrund: die Sorge um ihren Sohn, dem nach Angaben eines betrügerischen Anrufers aufgrund eines tödlichen Unfalles nun Untersuchungshaft drohe.

Gegen 19.45 Uhr hatte das Telefon bei der Frau in ihrem Haus an der Kemminghauser Straße (Nähe Grüggelsort) geklingelt. Am Ende der Leitung wähnte sie zunächst ihren Sohn: weinend und völlig aufgelöst, weil etwas Schlimmes geschehen sei. Anschließend übernahm ein angeblicher Polizeibeamter das Telefonat. Und erzählte eine Geschichte, die den aufnehmenden Polizeibeamten leider sehr bekannt vorkam. Bei einem Verkehrsunfall, den der Sohn verursacht habe, seien eine Frau und ihre Tochter tödlich verletzt worden. Nun drohe ihm die Untersuchungshaft – es sei denn die Mutter bringe eine Kaution in fünfstelliger Höhe auf.

Weiter unter Druck gesetzt, trug die 94-Jährige in der Folge hochwertigen Schmuck zusammen, um diesen einer angekündigten Abholerin zu übergeben. Diese erschien gegen 21.45 Uhr an der Haustür der Dortmunderin. Später bemerkte die Seniorin den Betrug und verständigte die Polizei.

Die sucht nun Zeugen, die die Abholerin am Donnerstagabend beobachtet und weitere Angaben zu der Person und/oder einer Fluchtrichtung bzw. einem Fluchtauto machen können. Die Frau soll ca. 35 Jahre alt und ca. 165 cm groß gewesen sein. Sie hatte ein rundes Gesicht und blonde geflochtene Haare. Bekleidet war sie unter anderem mit einem hellen Steppmantel. Hinweise gehen bitte an den Kriminaldauerdienst unter Tel. 0231/132-7441.

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei noch einmal vor betrügerischen Anrufen. Die hier dargestellte Masche – der sogenannte „Schockanruf“ -, aber auch klassische Anrufe von falschen Polizisten nehmen derzeit im Zuständigkeitsbereich der Polizei Dortmund wieder zu. Lassen Sie sich am Telefon nicht manipulieren! Und schützen Sie Ihre Lieben vor diesen Betrügern! Mit diesen einfachen Tipps:

  • Werden Sie sofort misstrauisch, wenn Sie am Telefon um Geld gebeten bzw. nach Ihren finanziellen Verhältnissen gefragt werden! Es sei hier einmal ganz klar gesagt: Uns als Polizei interessiert Ihr Vermögen nicht! Und eine Untersuchungshaft werden Sie mit einer Zahlung an uns nicht abwenden!
  • Geben Sie keine Auskunft über Ihre finanziellen Verhältnisse und legen Sie in diesen Fällen sofort auf!
  • Sollten Sie Zweifel an der Seriosität eines Anrufs haben, dann rufen Sie den angeblichen Anrufer oder die Anruferin über die Ihnen vorliegende Erreichbarkeit zurück! Die Polizei, nachdem Sie aufgelegt haben, zum Beispiel über die 110. Und Verwandte und Bekannte über die bei Ihnen gespeicherte Telefonnummer. So entlarven Sie Betrüger ganz schnell!

Wenn Sie sich für das Thema Prävention interessieren, haben wir zudem einen Tipp für Sie: Alle zwei Monate laden unsere Präventionsexperten am ersten Donnerstag um 17 Uhr zum Online-Vortrag ein. Dabei besprechen Sie unter anderem die aktuellsten Betrugsmaschen. Der nächste Vortrag findet am 4. Mai statt. Die Anmeldung ist einfach: per E-Mail an vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de oder telefonisch unter Tel. 0231/132-7441.

PM/Polizei Dortmund

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