Pragsdorf/Neubrandenburg (dts) – Zwölf Tage nach dem gewaltsamen Tod eines sechsjährigen Jungen in Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei am Dienstagvormittag einen 14-jährigen Jugendlichen wegen dringenden Tatverdachts festgenommen. Er war im Zuge der Ermittlungen aufgefallen, weil er die letzte Person war, die den sechsjährigen Jungen lebend gesehen hatte, teilte die zuständige Polizeibehörde in Neubrandenburg mit.
Zudem habe er sich in widersprüchliche Aussagen verstrickt. Eine Durchsuchung der Wohnung, in der der Jugendliche wohnt, habe jedoch zunächst nicht dazu geführt, dass zu diesem Zeitpunkt der Verdacht gegen ihn erhärtet werden konnte, so die Polizei. Nunmehr habe die Analyse des in Tatortnähe aufgefundenen Messers ergeben, dass es sich bei diesem um das Tatmittel handelt, und an der Klinge und dem Griff des Messers konnten neben Blutanhaftungen und Faserspuren des Opfers auch DNA-Spuren festgestellt werden, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dem Jugendlichen zugeordnet werden können, so die Ermittler. Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg hat beim Amtsgericht Neubrandenburg den Erlass eines Haftbefehls wegen des Verdachts des Totschlags beantragt. Bei dem Vierzehnjährigen handele es sich um einen Deutschen, so die Polizei, er solle nunmehr dem Haftrichter vorgeführt werden. „Mit Rücksicht auf das jugendliche Alter des Beschuldigten können nähere Auskünfte zu seiner Person nicht erteilt werden“, ergänzten die Beamten. Zu einem möglichen Tatmotiv liegen der Polizei noch keine Erkenntnisse vor, die Ermittlungen dauerten an, hieß es.
Foto: Absperrung der Polizei (Archiv), über dts Nachrichtenagentur