Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Folgen des Lockdowns: Aggressivität im Alltag nimmt zu

Themenbild: Pixabay

Berlin. Kunden, die im Supermarkt aneinandergeraten, Streitigkeiten um Masken, die eskalieren – die Republik scheint mehr und mehr gereizt. 70 Prozent der befragten 30-59-Jährigen einer Studie des Allensbach-Instituts nehmen einen allgemeinen Anstieg von Ängsten, Ungeduld und Aggressivität im Alltag wahr. Gegenüber dem Verbrauchermagazin SUPER.MARKT bestätigen Menschen mit täglichem Kundenkontakt dieses Bild. Für Schlagzeilen sorgte unlängst ein Kunde, der einer schwangeren Bäckereiverkäuferin aus Ärger über den Hinweis zur Maskenpflicht in den Bauch getreten haben soll.

Grund ist der erlebte Kontrollverlust in der Pandemie. Einschränkungen im Alltag, Unsicherheit im Beruf, die Gefahr einer Ansteckung, die familiäre Situation. Durch diese zunehmende Frustration liegen die Nerven zunehmend blank, erklärt Sozialpsychologin Barbara Krahé von der Universität Potsdam: „Ein ganz wesentliches Gefühl, das Aggression als Verhalten vorantreibt, ist der Ärger. Und Ärger entsteht dann, wenn wir nicht das tun können, was wir tun möchten. Wenn wir zum Beispiel in unseren täglichen Aktivitäten von außen sehr stark eingeschränkt sind. Wenn wir das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren.“

Berufsgruppen mit Kund*innenkontakt sind dem besonders ausgesetzt, berichtet der rbb und verweist auch auf eine Erhebung der Medizinischen Hochschule Hannover. Diese belegt, dass rund 66 Prozent der Befragten sich selbst als reizbarer und knapp 40 Prozent sogar als wütender erleben.

Für all jene, die mit wütenden Mitmenschen konfrontiert sind, hat der Anti-Aggressionstrainer Merlin Faude einen Tipp: Deeskalation mit dem sogenannten WWW-Feedback: Wahrnehmung, Warten, Wunsch. „Im ersten Schritt erklärt man dem Gegenüber freundlich, aber bestimmt die eigene Wahrnehmung. Es tut mir leid, aber mir fällt auf, Sie haben die Maske gerade nicht auf. Im zweiten Schritt wartet man, auch wenn es nur ein bis zwei Sekunden sind. Das oder die andere hat so die Gelegenheit zu sagen: Es tut mir leid, ich habe das einfach vergessen. Maske wieder auf, Konflikt beendet. Wenn nicht, könnte man im dritten Schritt sagen: Es wäre mir wichtig für die Gesundheit aller Beteiligten, dass Sie die Maske wieder aufziehen. Wäre das in Ordnung?“ Der Wut-Coach rät allerdings dazu, andere nur anzusprechen, wenn beide Beteiligten eine Fluchtmöglichkeit haben. Sonst entstehe Spannung und der Konflikt könne eskalieren.

PM/Rundfunk Berlin-Brandenburg

Auch interessant

Deutschland & Welt

Wolfsburg (dts) – Nach Angaben der IG Metall haben sich am Montag mehr als 100.000 Beschäftigte an den Warnstreiks bei Volkswagen beteiligt. Die genaue...

Deutschland & Welt

Mönchengladbach (dts) – Am 13. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladch zuhause gegen Borussia Dortmund mit 1:1 unentschieden gespielt. Die Fohlenelf ließ den...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Nach dem Sturz des syrischen Diktators Assad rechnet die Union vorerst nicht mit einer neuen Flüchtlingswelle. „Eine zweite große Flüchtlingswelle halte...

Blaulicht

Dortmund. Am Freitag (06.12.) kehrte eine Frau in Lünen-Brambauer in ihre Wohnung zurück. Dort überraschte sie einen Einbrecher, welcher anschließend flüchtete. Die Polizei sucht...

Blaulicht

Dortmund. Ein 79-jähriger Mann informierte die Dortmunder Polizei am Montag (9.12.2024) um 10.21 Uhr am Notruf 110 darüber, dass er in den Morgenstunden in...

Blaulicht

Dortmund. Am Sonntagmorgen (8. Dezember) befuhr ein Autofahrer die Zillestraße. In Höhe der Kreuzung Zeche Crone fuhr der Fahrer gegen 5:30 Uhr mit seinem...

Blaulicht

Dortmund. In den frühen Morgenstunden des Montags (9.12.) gingen mehrere Autos eines Autohändlers im Dortmunder Stadtteil Wambel in Flammen auf. Die Polizei ermittelt wegen...

Blaulicht

Dortmund. In der Nacht zu Dienstag (10. Dezember) lieferte sich ein 22-jähriger Lüner eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei. Nur durch Glück und Zufall kam...